THE BRIDESpielfilm, Ruanda 2023,
R.: Myriam U. Birara, 73 Min., Kinyarwanda OF, engl. UT
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Die junge Eva geht noch zur Schule und möchte gerne Medizin studieren. Als Eva auf einer Wiese Blumen pflückt, wird sie nach einem traditionellen Heiratsritual namens Guterura von einer Gruppe von Männern entführt. Eva wehrt sich gegen die dadurch erzwungene Heirat, aber ihre konservativen Tanten drängen sie, die Situation zu akzeptieren. So zieht sie zu dem fremden Mann, der mit seiner Cousine in einem Haushalt lebt, weit entfernt von ihrer eigenen Familie. Während sie nachts widerwillig das Bett mit Sila teilen muss, entwickelt sich zwischen beiden Frauen eine intime Vertrautheit. Sie erzählen sich die Geschichten ihrer Familien und sprechen über den Genozid an den Tutsis, der wenige Jahre zuvor das Land erschüttert hatte. Als Eva vom tragischen Schicksal der Familie ihres Mannes erfährt, ist sie hin- und hergerissen. Soll sie bleiben oder weglaufen?
Der Film erzählt sehr sensibel von einer Freundschaft zwischen zwei Frauen vor dem Hintergrund einer Zwangsehe und der traumatischen Erfahrung des Genozids. Mit minimalistischen Kameraeinstellungen zaubert der Film eine dichte Atmosphäre der Melancholie, Sensibilität und Stärke. |
Myriam U. Birara, geb. 1992 in Zaire, heute D.R. Kongo. Im Alter von zwei Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Ruanda. Sie absolvierte ein Studium der Finanzwirtschaft. Nach verschiedenen Jobs bei Filmproduktionen entschied sie sich für die Regie. Ihr Langfilmdebüt „The Bride“ kam auf der Berlinale 2023 zur Uraufführung und wurde von der Jury lobend erwähnt. |